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Hoch hinaus für die Zapfenernte

von Peer-Axel Kroeske

26.09.2017 (archivierter Text)
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Förster müssen in diesen Tagen hoch hinaus. Sie haben es auf die Samen der Tannenzapfen abgesehen. In 40 Metern Höhe können die Zapfen geerntet werden. Und die sind stark begehrt.

"Dieses Jahr sieht es gut aus", meint Förster Jörn Frank: Bis zu 20 kleine Nüsse von gut einem Millimeter Durchmesser stecken in jedem Weißtannenzapfen, doppelt so viele wie in den vergangenen beiden Jahren. Deshalb lohnt es sich jetzt, in die mehr als 100 Jahre alten Bäume im Langenberger Forst bei Leck zu klettern. Sie haben sich als robust erwiesen und kommen auch mit dem erwärmten Klima klar. Auch von Douglasien werden hier gelegentlich Zapfen geerntet. Doch dieses Jahr haben diese Bäume weniger Saat in ihren Zapfen ausgebildet - da lohnt sich die Ernte einfach nicht, erzählt Jörn Frank.

15 bis 20 Kilogramm pro Baum

Die Saat wird in den Landesforsten in ganz Schleswig-Holstein gebraucht. Insbesondere in Nordfriesland muss auch vier Jahre nach den schweren Schäden durch Sturmtief "Christian" weiter aufgeforstet werden. Der halbe Waldbestand wurde damals rund um Niebüll und Bredstedt zerstört. Ziel ist jetzt, knapp 1.000 Kilogramm Zapfen von etwa 50 Bäumen zu pflücken. Das dauert voraussichtlich zwei bis drei Tage.

Auf die Reife der Zapfen kommt es an

"Wenn sie am Boden liegen, wäre es zu spät," weiß der Förster. Der beste Zeitpunkt für die Ernte von Weißtannenzapfen ist, wenn diese etwas vorgereift sind, aber noch nicht zerbröseln. Sonst könnte man sie auch nicht lagern. Zwei Experten fürs Bäumeklettern aus Silberstedt schneiden sonst oft hohe Äste an Straßen ab, die eine Gefahr darstellen könnten. Jetzt lassen sie einen Zapfen nach dem anderen auf ein Netz am Boden fallen. Im Baumschulen werden daraus dann kleine Tannen. Zum Teil wird die Saat aber auch direkt im Wald ausgebracht. Allerdings ist dabei die Erfolgsquote geringer.


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