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Night of Light: Eventbranche in der Krise

von Peer-Axel Kroeske

23.06.2020 (archivierter Text)
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Die Veranstaltungswirtschaft schlägt nach drei Monaten Corona Alarm. Auch die Konzertveranstalter und Bühnentechnik-Anbieter in Schleswig-Holstein leiden unter der Krise.

Als die Sängerin Gitte Hænning am 13. März von der Bühne trat, gingen die Lichter im Großen Saal vom Deutschen Haus aus. Und seitdem ist nicht klar, wann sie wieder angehen werden. Innerhalb kürzester Zeit fiel die gesamte Jahresplanung von Peter Thomsen in sich zusammen. Seine Firma Förde Show Concept sorgt für den Betrieb im Deutschen Haus und auch in der Flens-Arena. Nach den vielen Absagen kümmert er sich inzwischen auch um neue Anfragen. "Ab April 2021 füllt sich wieder der Kalender," berichtet er.

Nachholtermine mit Fragezeichen

Viele Künstler wollen ihre Konzerte nachholen. Hinzu kommen neue Veranstaltungen. Doch all das geschieht unter dem ungewissen Vorbehalt, dass die Abstandsregeln bis dahin aufgehoben werden. Wer welche Kosten bei einer Absage trägt, sei Verhandlungssache, sagt Thomsen. Mit Agenturen, die ein Dutzend Termine im Jahr buchen, müsse sich eine Lösung finden. "Die Anwälte testen gerade, was man in die Verträge schreiben kann und was nicht," erzählt er. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor in der Flens-Arena ist der Handball. Ob und wann die SG Flensburg-Handewitt die Halle braucht, weiß ebenfalls noch niemand. Das erschwert die Planung.

Viele Minijobber ohne Aufgabe

Auf seiner Lohnliste stehen laut Thomsen rund 400 Mitarbeiter. Viele davon helfen nur gelegentlich aus. Der feste Kern von 75 Beschäftigten ist weitgehend in Kurzarbeit. Das Team versucht nun zumindest, kleinere Events zu organisieren. Auch Flensburg hat jetzt ein Autokino, in dem am Wochenende eine Schlagerparty lief. Zudem soll der Biergarten am Deutschen Haus im Juli wieder öffnen.

Verlorenes Jahr auch für Kieler Bühnentechniker

Die Technik für 1.400 Veranstaltungen in Schleswig-Holstein stellte im vergangenen Jahr die Firma Opus aus Kiel. Bis zum März dieses Jahres waren es nur rund 200. Und viel mehr werden es kaum werden, fürchtet Geschäftsführer Andreas Waschkowski. Was bleibt, sind zum Beispiel Aufträge für Schulen, die eine Verstärkeranlage benötigen. Auch bei Opus sind die knapp 30 Mitarbeiter in Kurzarbeit, sechs davon befinden sich mitten in der Ausbildung. "Wir zehren von den Reserven aus dem guten vergangenen Jahr," sagt Waschkowski. Neue Aufträge fehlten aber. Und auch diese benötigen oft einen Vorlauf von einem dreiviertel Jahr.


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