Theater um das Schleswiger Theater
von Peer-Axel Kroeske
22.05.2013 (archivierter Text)
ZUM VOLLSTÄNDIGEN ARTIKEL (archive.org)
Eine große Frage in Schleswig ist, wie es mit dem Theater weitergeht. Das alte Haus ist einsturzgefährdet. Ersatz könnte das frei werdende Volkskundemuseum bieten. Es müsste allerdings umgebaut werden
Schleswig steht vor der Frage, wie es mit dem Theater weitergeht. Das alte Haus am Hauptsitz des Landestheaters ist seit zwei Jahren einsturzgefährdet und wird voraussichtlich in den kommenden Wochen abgerissen. Bis 2016 dient das kleinere Slesvighus der dänischen Minderheit als Ersatz. Ohne Perspektive für die Zeit danach, droht die Struktur des Landestheaters zu zerbrechen. Somit betrifft diese Frage auch Flensburg, Rendsburg, Heide, Husum und die kleineren Spielorte. Kulturministerin Anke Spoorendonk vom SSW hat das frei werdende Volkskundemuseum auf dem Hesterberg ersatzweise für Probebühnen, Büros und Werkstätten als Beitrag vom Land angeboten. Auf dem weniger zentral gelegenen Gelände müsste zusätzlich ein neuer Theatersaal gebaut werden.
Umbaukosten von rund 16 Millionen Euro
Eine Studie beziffert die Aus- und Umbaukosten des Altbaukomplexes auf mehr als 16 Millionen Euro. Die Schleswiger Ratsvertreter haben sich am vergangenen Dienstag nach lebhafter Diskussion mit großer Mehrheit für diesen Weg ausgesprochen. Vom Kreis erwarten die Kommunalpolitiker einen Zuschuss. Wenn sich eine Mehrheit findet, kann sich die Kreis-SPD vorstellen, diese Lösung mit zwei Millionen Euro vom Kreis zu fördern. Dieses Geld werde frei, sobald die kreiseigenen Anteile am Energieversorger E.ON Hanse umstrukturiert werden. Die CDU ist zurückhaltender. Fraktionschef Ulrich Brüggemeier will keine Summen nennen. Er betont aber, an der Union werde das Theater nicht scheitern.
Neuer Saal soll multifunktional sein
Skeptischer gibt sich die FDP. Im Schleswiger Wahlprogramm heißt es, das Theater sei im derzeitigen Umfang nicht zu halten. Ein günstiger Anbau am Casa Cultura wäre für Fraktionschef Carsten-Peter Brodersen eine Alternative. Die Grünen fordern dagegen ein neues Theaterkonzept für Schleswig-Holstein. Erst wenn dieses steht, sollte man in Schleswig darüber nachdenken, was für Bauten gebraucht werden, heißt es aus der Fraktion. Zumindest in einem Punkt sind sich alle Kreistagsparteien weitgehend einig: Ein neuer Saal sollte multifunktional nutzbar sein.