Wo gibt es kostenlose PCR-Tests in Schleswig-Holstein?
von Peer-Axel Kroeske
07.01.2022 (archivierter Text)
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Nach einem positiven Schnelltest können Betroffene zu den DRK-Testzentren kommen. Und es gibt weitere Möglichkeiten.
Gesundheitsämter sind nicht erreichbar, Hausärzte überlastet - wer nach einem positiven Schnelltest einen kostenlosen PCR-Test zur Bestätigung braucht, hängt derzeit oft in endlosen Warteschleifen. Die beste kostenlose Möglichkeit sind die elf Testzentren des DRK in Schleswig-Holstein. Sie kooperieren mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KVSH). Deren Sprecher Nikolaus Schmidt sagte auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein, dass alle Menschen mit dem Verdacht einer Covid-Erkrankung dort unangemeldet erscheinen können. Dies sei etwa der Fall, wenn ein offizieller Schnelltest oder ein Selbsttest zu Hause positiv ausfällt oder die Warn-App rot zeigt. Ein Nachweis für den Selbsttest ist laut Schmidt nicht erforderlich. Es muss allerdings mit Wartezeiten gerechnet werden. Termine gibt es nicht.
Keine kostenlosen Tests für Discobesucher
Nicht gedacht ist das kostenlose Angebot für Menschen, die in das Nachtleben ziehen wollen. Ein Missbrauch ist laut KVSH allerdings derzeit so gut wie ausgeschlossen, da die Labore stark belastet sind und die Ergebnisse meist erst nach zwei Tagen oder noch später kommen. Nicht-geboosterte benötigen für den Discobesuch einen Nachweis, der höchstens 24 Stunden alt ist. Dies bezieht sich auf den Testzeitpunkt.
Außerhalb der Testzentren: Kostenlose Tests oft nur nach Rücksprache
In anderen Testzentren sind kostenlose PCR-Tests bei einem Covid-Verdacht oft nur möglich, wenn Betroffene vorher Rücksprache mit dem örtlichen Gesundheitsamt gehalten haben. Nach der Stadt Flensburg verzichtet jetzt aber auch der Kreis Nordfriesland auf diesen Zwischenschritt. Grund ist die Überlastung. Hier stehen nun auch mehrere private PCR-Testangebote für Menschen bereit, die ohne Anmeldung mit Krankheitsverdacht erscheinen. Hier werden aber zum Teil Nachweise gefordert. Bei einem Selbsttest kann dies laut Kreis Nordfriesland ein Foto des Testkits sein. Menschen, die allein aufgrund eines Kontakts mit einer infizierten Person besorgt sind, müssen an den privaten Stationen den PCR-Test selbst bezahlen.
Mobile Teams weiterhin unterwegs
Wer nicht zu Fuß, mit Rad oder Auto zu den Testzentren gelangen kann, steht allerdings vor einem Problem. Bei Krankheitsverdacht sollten Betroffene keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, betont die KVSH. Um insbesondere älteren und behinderten Menschen einen PCR-Test zu ermöglichen, sind weiterhin fünf mobile Testbusse in Schleswig-Holstein von DRK und Johanniter-Unfall-Hilfe unterwegs, die von den Gesundheitsämtern angefordert werden können.