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Farvel, Majestät: Margrethe II. verlässt SH

von Peer-Axel Kroeske

06.09.2019 (archivierter Text)
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Wenn sich Dänen verabschieden, sagen sie "farvel": Am Freitag ist der bisher längste Besuch von Königin Margrethe II. in Schleswig-Holstein zu Ende gegangen - bei inzwischen gewohntem Wetter.

Sie kehrt reich beschenkt zurück nach Dänemark: Am Freitag hat Königin Margrethe II. etwa von den dänischen Handballern der SG Flensburg-Handewitt, Lasse Svan, Simon Hald und Anders Zachariassen, Trikots für die Enkelkinder bekommen. Im Kieler Geomar Zentrum für Ozeanforschung wurde ihr am Mittwoch eine Manganknolle aus der Tiefsee überreicht. Und im Flensburger Rathaus bekam sie eine silberne Gabel, die Prinz Henrik vor drei Jahren in Flensburg gefertigt hatte. Das werden aber nicht die einzigen Erinnerungen bleiben an den bislang längsten offiziellen Besuch der dänischen Monarchin in Schleswig-Holstein - wohl auch nicht bei der Königin selbst. An vielen Stationen ihres umfangreichen Besuchsprogramms zeigte die Regentin reges Interesse.

Glanz für die dänische Minderheit

Fast alle Orte hatten einen Bezug zu Dänemark. Besonders dabei im Fokus: Die dänische Minderheit in Südschleswig. Die Königin besuchte beide dänischen Gymnasien in Flensburg und Schleswig, die Zentralbücherei und ein Altenheim. Sie zeigte damit, dass sie auch alle Dänen im Ausland repräsentiert. Die Dachorganisation der Minderheit SSF zeigte sich mit dem Verlauf überaus zufrieden.

Am Freitag lauschte Margrethe II. auch friesischen Liedern beim Besuch der Risum-Skole im nordfriesischen Risum-Lindholm. Zum Abschluss kam die Königin in die SSF-Zentrale im Flensborghus.

"Ich hoffe, Ihre Majestät hat einen tiefen Eindruck von einer offenen dänischen Minderheit bekommen, die in die Gesamtgesellschaft integriert ist", meinte der Vorsitzende des dänischen Kulturvereins SSF, Jon Hardon Hansen, nachdem Margrethe II. mit mehrfachen Hurra-Rufen im Chor begrüßt worden war. "Wir sagen nicht Danke, sondern einen herzlichen, tausendfachen Dank."

Historischer Moment im Flensburger Rathaus

Schon zu Beginn ihres Besuchs am Dienstag hatte Margrethe II. an die Volksabstimmung zur deutsch-dänischen Grenzziehung 1920 erinnert. "Mein Großvater, Christian X., hätte 1920 gerne gesehen, dass Flensburg mit Dänemark wiedervereinigt worden wäre. Es wurde ein erster, für viele schwieriger, aber auch historischer Prozess. Das Ergebnis zeigte sich jedoch als gute und dauerhafte Lösung," sagte sie bei ihrer Rede in der Bürgerhalle.

Der Besuch der Königin markierte den Auftakt zu den Feierlichkeiten rund um das 100. Jubiläum der Abstimmung.

Ministerpräsident Günther stets an ihrer Seite

Ein gelungener Besuch war es auch für Daniel Günther, der vier Tage lang Gelegenheit hatte, Margrethe II. näher kennenzulernen. "Das war wirklich auch für mich persönlich eine beeindruckende Zeit. Wenn man beim Essen nebeneinander sitzt, kann man über alles miteinander reden. Ich glaube, dass auch die Minderheiten stolz darauf sind, welche hohe Aufmerksamkeit die Königin ihnen geschenkt hat. Dass das ganze Grenzland so aufgewertet wird - das ist etwas, das für die Zukunft viel Positives bringt," sagte der Ministerpräsident zum Abschluss des Besuchs NDR Schleswig-Holstein. Das Programm am Mittwoch in Kiel mit Stationen in Landeshaus, Universitätsklinikum und Geomar hatte die Landesregierung koordiniert.

Auch das unbeständige Wetter bleibt in Erinnerung

In Erinnerung bleibt wohl auch das unbeständige Wetter. Kurze Sonnenmomente wechselten sich an allen vier Tagen mit kräftigen Güssen ab. Beim Besuch des Verteidigungswalls Danewerk und des Wikingermuseums in Haithabu am Donnerstag war der königliche Regenschirm im Dauereinsatz. Überall sorgte die Minderheit dafür, dass reichlich Zaungäste Fähnchen schwenkten: Zahlreiche Klassen der dänischen Schulen nutzten den Anlass für einen Ausflug.

2.000 Menschen sagen "farvel" am Freitag in Flensburg

Auch zum Abschied hatte die dänische Minderheit wieder viele Busse organisiert, sodass am Hafen in Flensburg am Freitagabend dichtes Gedränge herrschte, als die königliche Jacht ablegte. Margrethe II. selbst stand noch Minuten auf dem Oberdeck, bevor der nächste Sturzregen über Flensburg niederging. Die "Dannebrog" nahm Kurs auf die dänische Stadt Aarhus.


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