Klinikum Schleswig bereit für Patienten-Umzug
von Peer-Axel Kroeske
01.07.2016 (archivierter Text)
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Nach vier Jahren Bauzeit ist die neue Helios-Klinik in Schleswig bezugsfertig. Eine Sanierung des gut 50 Jahre alten Martin-Luther-Krankenhauses Jahren hätte sich laut Helios nicht gelohnt.
Am Freitag wurde in Schleswig gefeiert, denn am eigentlichen Tag des Umzugs ist dafür keine Zeit: Am 16. Juli will das Helios-Klinikum in Schleswig rund 200 Patienten innerhalb von zwölf Stunden in den Neubau verlegen. In vier Jahren Bauzeit ist unweit der Fachklinik der gelbe Komplex an der St.-Jürgener-Straße entstanden. Die Kosten: 83 Millionen Euro. 50 Millionen Euro zahlt das Land Schleswig-Holstein. Die Bettenzahl bleibt mit 371 konstant. Die Zimmer sind aber komfortabler, die Stationen erfüllen die aktuellen Anforderungen. Die Räume sind fertig - nur Betten und Gerätschaften fehlen noch.
Werden Abläufe in Zukunft besser?
Das ehemalige Martin-Luther-Krankenhaus aus den 1960er-Jahren stieß zuletzt räumlich an seine Grenzen. Eine Sanierung hätte sich nicht rentiert. Schleswig ist damit kein Einzelfall. Staatssekretärin Anette Langner (SPD) bezifferte den Sanierungsstau bei Krankenhäusern in Schleswig-Holstein auf 500 Millionen Euro. Und da seien private Partner wie Helios durchaus willkommen. Langner erinnerte bei der Schlüsselübergabe am Freitag aber auch an die Turbulenzen beim Personal. Der Betriebsrat streitet sich derzeit gerichtlich mit der Klinikleitung über Dienstpläne und beklagt, dass unter anderem die Intensivstation nicht ausreichend besetzt sei. Der Neubau biete die Chance, Abläufe besser zu organisieren, so Langner. Doch zunächst muss der Umzug organisiert werden.
Neue Klinik mit Startschwierigkeiten
Bei einer ersten Abnahme Anfang Januar hatte sich herausgestellt, dass fast alle Stromleitungen, Steckdosen und Schalter an falschen Stellen sitzen. Auch die Netzwerkkabel für Computer und Medizintechnik verliefen anfangs nicht so wie geplant zu den 1.500 Datendosen. Deshalb mussten Handwerker viele Wände und Decken wieder aufreißen. "Das ist traurig, aber uns bleibt nichts anderes übrig. Das Problem ist, dass wir Steckdosen und Schalter nicht da haben, wo wir sie brauchen", sagte damals Klinik-Chef John Friedrich Näthke. Außerdem gab es Probleme an der Fassade des Neubaus. Schon vor einem Jahr sind die ersten Risse aufgetaucht. Deshalb mussten die drei Gebäudeteile neu verputzt werden.