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Haithabu und Danewerk auf dem Sprung zum Welterbe

von Peer-Axel Kroeske

24.06.2018 (archivierter Text)
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Nach 14 Jahren Vorbereitung: Am Sonntag hat die UNESCO-Konferenz begonnen. Hier wird über die Aufnahme der Wikingersiedlung und des Verteidigungswalls bei Schleswig in das Weltkulturerbe entschieden.

Weltkulturerbe - mit diesem Titel kann sich in Schleswig-Holstein bisher nur die Altstadt von Lübeck schmücken. Die Wikingersiedlung Haithabu und der Verteidigungswall Danewerk haben jetzt gute Chancen, ebenfalls diesen Status zu erhalten. Darüber entscheiden Vertreter der UNESCO bei ihrem Treffen im Königreich Bahrain am Persischen Golf. Die Konferenz hat am Sonntag begonnen.

Hoffnung im zweiten Anlauf

Das Archäologische Landesamt arbeitet seit 14 Jahren darauf hin. Doch der erste Anlauf scheiterte 2015. Island, Dänemark, Lettland, Norwegen und Deutschland wollten gemeinsam ihre wikingerzeitlichen Stätten anerkennen lassen. Die Jury wies den Antrag ab und empfahl, ihn zu überarbeiten. Danach wurde der internationale Ansatz nicht mehr verfolgt.

Haithabu: Vieles lagert noch unter der Erde

Stattdessen konzentrierte sich das Landesamt nun auf die beiden bedeutsamen archäologischen Fundorte im Schleswiger Umland. Die Wikingersiedlung Haithabu hatte ihre Blüte zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert. Die frühmittelalterliche Stadt galt als eines der bedeutendsten Handelszentren Europas. Auf den Feldern innerhalb des Halbkreiswalls am Haddebyer Noor finden Archäologen regelmäßig hochwertigen Schmuck, aber auch Werkzeug, Nägel, Knochen und Siedlungsreste, wie etwa im vergangenen Sommer.

Danewerk: 1.500 Jahre bewegter Geschichte

Die Anfänge des Danewerks reichen sogar in das 5. Jahrhundert zurück. Die Verteidigungswälle erstrecken sich insgesamt über 33 Kilometer von der Treene bis an die Schlei und entstanden in mehreren Etappen. Besonders gut erhalten ist die nach dem dänischen König benannte Waldemarsmauer aus dem 12. Jahrhundert. Dieser vier Kilometer lange Abschnitt besteht im Kern aus Ziegeln. Er wurde am Museum in der Ortschaft Dannewerk stellenweise wieder freigelegt. Dänische Truppen nutzten den Wall auch noch im Krieg gegen preußische und österreichische Truppen im Jahr 1864.

Bewerbung unter den Favoriten

Nur für zehn der 31 nominierten Welterbestätten hat der zuständige Rat die Annahme empfohlen. Die Entscheidung fällt voraussichtlich am 30. Juni.


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