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Archäologen graben vor dem einzigen Tor des Danewerks

von Peer-Axel Kroeske

02.05.2022 (archivierter Text)
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Händler mit Vieh und Waren und Reisende mussten hier durch: Am Weltkulturerbe startet die größte Ausgrabung 2022 in SH.

Das alte Danevirke-Museum, an dem vor vier Jahren die Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe gefeiert wurde, ist Geschichte. Das Besucherzentrum in der Gemeinde Dannewerk (Kreis Schleswig-Flensburg) ist vorübergehend in Containern untergebracht. Feldsteine und Schutt türmen sich dagegen auf den 2.000 Quadratmetern, auf denen bald ein neues Museum errichtet wird.

Doch vorher haben die Archäologen bis August Zeit, die exponierte Fläche zu durchkämmen: "Wir haben dort noch nie ausgegraben, weil einfach die Gebäude drauf standen. Deswegen ist es umso spannender, was da so zu Tage kommt", freut sich Birte Anspach vom Archäologischen Landesamt.

Händler mit Vieh und Waren, Reisende und Soldaten mussten hier durch

Es ist nicht irgendeine Fläche neben dem historischen Verteidigungswall, sondern der Bereich vor dem einzigen bekannten Durchlass. "Wir sind ja am historischen Ochsenweg, den es schon sehr viel länger als das Danewerk gibt. Hier liefen immer Pferde, Ochsen und Menschen herum. Vor 1.000 Jahren war das hier ein Kommen und Gehen. Das Tor war eben die einzige Öffnung", schwärmt die Archäologin. Werkzeuge, vielleicht eine Pfeife oder ein Spaten könnten im Boden geblieben sein.

Gab es schon länger eine Gastwirtschaft am Tor des Danewerks?

Der Leiter des Danevirke-Museums, Lars Erik Bethge, hofft auf neue Exponate: "Wenn hier etwas gefunden wird, dann haben wir nachher spannende Ausstellungsstücke für das Museum. Der Ort ist über 1.500 Jahre genutzt worden. Unter den Gebäuden wird möglicherweise ein alter Krug zu finden sein. Hier hat ja in den vergangenen 200 Jahren eine Gastwirtschaft gestanden."

Dänische Archäologen vom Museum Sønderjylland unterstützt die Aktion. Sie hatten bereits bei den Ausgrabungen unmittelbar am Tor des Danewerks Anfang des vergangenen Jahrzehnts mitgewirkt. Das Archäologische Landesamt und die Museen wollen laufend über die Fortschritte berichten. Dazu ist jetzt ein Grabungsblog im Internet freigeschaltet.


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