Mames Babegenush: Klezmer aus Kopenhagen
von Peer-Axel Kroeske
26.07.2018 (archivierter Text)
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Die dänische Band Mames Babegenush präsentiert am Freitag und Sonnabend beim Schleswig-Holstein Musik Festival Klezmer mit Polka und Folk in Hohenlockstedt und Kiel.
Das Schleswig-Holstein Musik Festival präsentiert zu zwei Konzerten in Hohenlockstedt und Kiel klassische Musik in einer speziellen Form: klassische jüdische Musik. Die dänische Band Mames Babegenush spielt Klezmer - und mischt jede Menge osteuropäischer Klänge, Polka und Folk mit hinein.
Vor 15 Jahren als Schülerband gegründet
Es war vor 15 Jahren in Kopenhagen: Eine Gruppe älterer Schüler gründete eine Band. Kein Rock, kein Pop, sondern Klezmer, erzählt der Akkordeonist Nicolai Kornerup. "Unser Klarinettist Emil Goldschmidt ist schon mit Klezmer-Musik aufgewachsen. In der Schule fanden wir dann zusammen und dann kamen Auftritte auf jüdischen Bar-Mizwas, also einer Art Konfirmation. Und so lernten wir diese Volksmusik kennen", erzählt Kornerup.
Sie wurden besser, spielten sogar in New York und bekamen einen guten Ratschlag. "Als wir in der Carnegie Hall spielten, trafen wir auch David Krakauer, einen großen jüdischen Klarinettisten. Der sagte: 'Ihr seid jetzt richtig gut darin, klassischen Klezmer zu spielen. Jetzt müsst ihr mal eure eigene Musik machen!'"
"Mames Babegenusch ist etwas ganz eigenes"
Dieser Aufforderung sind Mames Babegenush gefolgt. Und was ist dabei rausgekommen? "Es ist eine Mischung geworden aus nordischer Folkmusik, die vielleicht etwas kühler im Ausdruck ist, und osteuropäischer Musik", meint Kornerup, "auch Klassik ist ein Teil unseres Ausdrucks, auch Jazz. Mames Babegenusch ist etwas ganz Eigenes geworden."
Die neueste CD trägt den Titel "Mames Babegenush, Live With Strings". Die Streicher kommen auch nach Hohenlockstedt und Kiel mit. "Das ist ein fantastisches Streichquartett namens LiveStrings, das sogar schon bei den letzten beiden Platten mitgewirkt hat. Die können auch ganz ausgezeichnet diese megaschnellen Passagen in den osteuropäischen Sachen spielen", so Kornerup.
Zu zehnt auf der Bühne
Bei den Konzerten in Hohenlockstedt und Kiel werden sie somit zehnt auf der Bühne stehen und bestimmt auch den Saal zum Tanzen bringen. Aber es gibt auch ruhige und festliche Nummern für das Programm. Aus einer jüdischen Familie kommt übrigens allein Emil. Sein Vater ist auch Klezmer-Musiker und spielt im Middle East Peace Orchestra.
Bandname bedeutet Mutters Auberginenpüree
Der Bandname Mames Babegenush bezieht sich auf die Mutter oder die jiddischen Mütter im Allgemeinen. Mames Babegenush heißt so viel wie Mutters Auberginenpüree - und die Musiker haben davon auch schon gekostet. "Das ist ein fantastisches Gericht, das man überall in Osteuropa findet. Es gibt sogar ein türkisches Babegenui. Und es gibt es natürlich auch in den muslimischen Ländern und Israel. Und so ist auch unsere Musik: Da ist alles Mögliche zusammengerührt."